Rigaer und Warschauer Straße ergänzen den Reigen
-pn- RHEINE. Der noch recht junge Betriebsausschuss Stadtkultur setzt bei der Benennung von Straßennamen im künftigen „Europa-Viertel am Waldhügel“ (ehemals Damloup-Kaserne) den Kurs vom Vorgängergremium Kulturausschuss fort. Letzterer hatte bereits im vergangenen November die Städte Prag, Straßburg, Brüssel, Maastricht, Amsterdam und Lissabon ausgewählt, nach denen die Straßenzüge in dem Neubaugebiet benannt werden sollen. Diese Städte stehen nach Auffassung von Kulturverwaltung und -politik für wichtige Etappen des europäischen Einigungsprozesses.
Weil die städtischen Planer zwischenzeitlich feststellten, dass für zwei weitere Fuß- und Radwege in dem weitgehend autofrei gehaltenen Quartier Namen benötigt werden, schlug die Verwaltung die polnische Hauptstadt Warschau und die lettische Hauptstadt Riga als Straßennamen vor. Warschau wird in der neueren deutschen Geschichte mit dem Kniefall des damaligen deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt 1970 vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos in Verbindung gebracht. Und Lettland ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. In der Hauptstadt Riga errichteten die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg ebenfalls ein Ghetto. Grünen-Vertreter Nelson Rodrigues warb dafür, auch die französische Hauptstadt Paris in den Reigen der Straßenbezeichnungen aufzunehmen. „Pariser Straße“ klang aber dem Rest des Ausschusses zu schlüpfrig, sodass dieser Vorstoß keine Mehrheit fand.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 22.05.2024, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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