Mehr Rad, aber der Parkdruck bleibt
-jl- RHEINE. Die Catenhorner Straße (K69) wird vor allem im Innenstadtbereich umfangreich umgebaut. In drei Bauabschnitten geht es ab dem zweiten Halbjahr 2025 etappenweise voran. Dabei wird dem Radverkehr mehr Platz eingeräumt, die anwesenden Anlieger äußerten aber auch den Wunsch nach mehr Parkraum. An der Straße herrsche bereits hoher Parkdruck, teilweise würde vor den Zufahrten von Grundstücken geparkt.
Der Kreis Steinfurt (zuständig für Fahrbahn und Radweg) und die Stadt Rheine (zuständig für Gehweg und Parken), die gemeinsam Maßnahmenträger sind, wollen nun prüfen, wo noch Parkflächen möglich sind und in welchen Bereichen die bisherige Planung für mehr Parkflächen angepasst werden kann. Beide stellten am Mittwoch in der Abendrealschule ihre Pläne vor.
Eine der größten Änderungen: Die Kreuzung der Catenhorner Straße mit der Mittelstraße soll als Kreisverkehr angelegt werden. Die Anwohner äußerten Sorgen wegen des zu vermutenden Rückstaus, der schon jetzt zu Stoßzeiten bis hinter die Mittelstraße führe. Ein Ingenieurbüro hatte im Zuge der Planung für das Europaviertel eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt und eine Prognose erstellt. Die Schaltung der Ampel soll entsprechend angepasst werden, um Rückstau zu verhindern.
Nach dem Kreisverkehr wird der Radverkehr im ersten Bauabschnitt auf einen gemeinsamen Geh- und Radweg gelenkt. Der jetzige und erst vor wenigen Monaten erneuerte Schutzstreifen im Bereich der Hafenbahn wird zu einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Zukünftig soll in diesem Bereich dann Tempo 30 gelten.
Die hier befindlichen Nebenstraßen wie die Hedwigstraße sollen über Aufpflasterungen im Rahmen der Maßnahme an die Hafenbahn angeschlossen werden, sodass das Höhenniveau des Geh- und Radweges bleibt. Bei der Pappelstraße gibt es eine Änderung. Sie soll zukünftig nur noch von einer Seite anfahrbar sein. Die Mittelinsel an der Kreuzung zum Münsterlanddamm wird zudem auf drei Meter verbreitert.
Weiter geht es dann mit dem zweiten Bauabschnitt. Hier haben die Planer die Situation ab der Kreuzung zur Bühnertstraße in Betracht genommen. Auf beiden Seiten entsteht ein Radweg bzw. Radfahrstreifen. Neben dem zwei Meter breiten Radfahrstreifen wird es auf der Ostseite zusätzliche Gehwege und Parkbuchten geben, da auf der Westseite für das künftige Europaviertel sogenannte Park-Hubs errichtet werden. Im Bereich der neuen Kita entsteht ein neuer Fußgängerüberweg inklusive einer Mittelinsel. Aufgrund der fehlenden Restbreiten wird hier vermutlich kein Parken möglich sein.
Am geringsten sind die Maßnahmen auf dem letzten und dritten Bauabschnitt. Da die vorhandene Querungshilfe auf Höhe Waldmarkstraße von den Radfahrern kaum genutzt wird, sehen die Planungen einen Zweirichtungsradweg mit 3,50 Meter Breite vor, der an der Westseite bis zur Kreuzung mit der Bühnerstraße entsteht, dort an der Ampel aufgelöst wird und dann später als beidseitiger Radwege fortgeführt wird. Außerdem sollen in diesem dritten Abschnitt weitere Parkbuchten entstehen.
An dem Ausbau des Radverkehrs gab es auch Kritik, da aktuell an der Catenhorner Straße kaum Radler unterwegs seien. Laut Planer wird der Bereich aufgrund des schlechten Angebotes allerdings derzeit gemieden, da die Situation für Radfahrer unübersichtlich sei. Durch den Umbau erhoffen sich die Planer eine Attraktivierung für den Radverkehr.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 21.09.2024, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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