Dorenkamp gedenkt des Schicksalstages
-pn- RHEINE. Der 5. Oktober 1944 ist als einer der Schreckenstage in die Geschichte der Stadt Rheine eingegangen. Bei einem verheerenden Bombenangriff auf den Bahnhof und die Bahnanlagen wurde vor 80 Jahren vor allem der Stadtteil Dorenkamp getroffen. „Viel blieb nicht übrig vom Stadtteil hinter der Bahn“, rief der stellvertretender Bürgermeister Fabian Lenz am Samstag bei einer Gedenkstunde am Mahnmal vor der St. Elisabeth-Kirche in Erinnerung. Er fügte hinzu: „Menschen verloren ihr Leben – Zivilisten wie Soldaten. Andere erlitten schwere Verletzungen.“
Die Gedenkstunde schloss sich an die Vorabendmesse in der St. Elisabeth-Kirche an. Der Musikschüler Franz Krisch leitete die kurze Zeremonie mit seinem Trompetenspiel ein, bevor Fabian Lenz das Grußwort für die Stadt Rheine sprach. Er erinnerte an die Kriegsschrecken: „Alle Rheinenserinnen und Rheinenser, die den Angriff und weitere überlebten, haben die furchtbaren Stunden nie vergessen. Die Todesangst, das bange Ausharren in Kellern und Bunkern, das Entsetzen angesichts der Toten und der großen Zerstörungen haben sich für immer in ihrem Gedächtnis festgesetzt und tiefe Spuren hinterlassen.“
Lenz blickte aber auch darauf zurück, dass Deutschland unter dem Nazi-Regime den Krieg angezettelt hatte. „Angesichts des Leids, das Deutschland über so viele Länder einschließlich sich selber brachte, angesichts der unfassbaren Verbrechen, die die Nationalsozialisten begingen, können wir nicht nur der Opfer in Rheine gedenken. Wir erinnern uns vielmehr an alle Opfer von Krieg und Gewalt“, sagte Lenz. Der Bombenangriff vom 5. Oktober 1944 zeige eindrücklich, wie schrecklich die Alternative zu einem friedlichen Miteinander sei.
Nachdem Vertreter des Schützenvereins die Namen der Opfer verlesen hatten, sprachen die Pfarrer Jürgen Rick (Evangelische Jakobi-Gemeinde) und Thomas Lemanski (Katholische St. Dionysius-Pfarrei) Gebete und erteilten den Segen. Eine Abordnung der Bürgerschützen legten symbolisch einen Kranz am Mahnmal nieder.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 07.10.2024, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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