Mehr Platz für das Fahrrad
RHEINE. Der Kreis Steinfurt plant, seine beiden Kreisstraßen, die K77 (Hauptstraße in Hauenhorst) und die K69 (Catenhorner Straße und Hafenbahn) in der Ortsdurchfahrt Rheine um- bzw. auszubauen. Nach den Informationsveranstaltungen zu beiden Straßen im Spätsommer 2024 und der Offenlegung der Pläne lagen nun im Bau- und Mobilitätsausschuss die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vor. Manche Anregungen wurden mit in die Planungen übernommen, andere nur zur Kenntnis genommen. Der Bamo stimmte dem Bauprogramm im Verantwortungsbereich der Stadt Rheine für beide Straßen zu.
K69 (Catenhorner Straße): „Der größte Eingriff ist sicherlich der Kreisverkehr an der Mittelstraße. Außerdem werden wir dem Radverkehr deutlich mehr Raum geben, als das jetzt der Fall ist“, benannte Bau-Dezernent Mark Dieckmann die wichtigsten Fakten für die K69.
Bei der Vorstellung der Pläne im September 2024 war allerdings der Wunsch der Anlieger groß, weiteren Parkraum zu ermöglichen. Dem ist die Stadt Rheine, in deren Verantwortungsbereich der stehende Verkehr liegt, nun nachgekommen und hat weiteren – wenn auch geringen – zusätzlichen Parkraum geschaffen. „Das zieht sich ja wie ein roter Faden durch die Bau- und Planungsmaßnahmen der vergangenen Jahre. Zulasten des ruhenden Verkehrs wollen wir dem Radverkehr mehr Raum geben und – wo möglich – auch die Flächen entsiegeln und mehr Raum für Grün schaffen“, sagte Dieckmann.
Die Kritik, dass durch den Radverkehr Parkraum verschwindet, wurde in der Bürgerbeteiligung erneuert. Die Stadt sieht allerdings durch das Europaviertel in Zukunft einen höheren Radfahrbedarf in dem Gebiet rund um die Catenhorner Straße. Außerdem sei das Fahrradangebot auf der Catenhorner Straße aktuell „eher schlecht“. Durch die Neugestaltung der Straße erhofft sich die Stadt Verbesserungen für die Radwegeinfrastruktur. Das soll auch die Mobilitätswende unterstützen.
Die Kostenschätzung liegt bei rund 5,3 Millionen Euro. Davon entfallen rund 3,7 Millionen Euro auf den Kreis Steinfurt, 1,6 Millionen Euro auf die Stadt Rheine. Losgehen soll es mit dem Umbau ab dem zweiten Halbjahr 2025.
K77 (Hauptstraße): Bei der Hauptstraße sieht es ähnlich aus. Die Straße wird schmaler, Radfahrer und Fußgänger erhalten mehr Platz. Anfang 2025 soll die Umbaumaßnahme für das 450 Meter lange Teilstück von der Ampel bis zum Ortsausgang in Richtung Rheine beginnen und rund sechs Monate dauern. Der Ausbau erfolgt in mehreren Phasen, sodass nicht zeitgleich alles gesperrt werden muss. Die geschätzten Gesamtkosten sind deutlich niedriger und belaufen sich auf rund 1,425 Millionen Euro. Etwas mehr als eine Million Euro entfallen auf den Kreis, circa 356.250 Euro auf die Stadt.
„Wir hatten in der Zwischenzeit ein Planungsgespräch bei der Bezirksregierung Münster für Fördermaßnahmen. Dabei haben wir auch die Förderung für die K77 beantragt. Dadurch könnte der Anteil der Stadt Rheine noch um knapp zwei Drittel sinken“, sagte Iris Schlattmann, Sachgebietsleitung „Planung und Planfeststellung“ aus dem Straßenbauamt des Kreises.
Auch hier wurden Anregungen aus der Bürgerbeteiligung aufgenommen. Ursprünglich sollte der Rückbau der Fahrbahn zugunsten des Rad- und Gehweges von neun auf sechs Meter erfolgen. Da auch landwirtschaftliche Fahrzeuge die Straße nutzen, wurde sich seitens der Bevölkerung eine Verbreiterung gewünscht, um Konfliktpotenzial zu vermeiden. Die Breite soll deshalb nun 6,25 Meter betragen. Außerdem werden am Friedhof mehr Parkplätze geschaffen.
Die K69 (Catenhorner Straße, links) und die K77 (Hauptstraße in Hauenhorst) werden im kommenden Jahr aus- bzw. umgebaut. Das Projekt ist ein gemeinsames des Kreises Steinfurt (Straßenbaulastträger) und der Stadt Rheine (Parkstreifen und Straßenbeleuchtung). Archiv Rapreger
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 04.01.2025, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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