Antrag der SPD umgesetzt: Straßenschilder wurden aufgestellt
RHEINE. Die neue Erschließungsstraße im Baugebiet „Wohnquartier Anne-Frank-Straße“ ist nun auch sichtbar nach zwei jüdischen Opfern des Holocausts aus Rheine benannt worden: Marianne und Ilse de Beer wurden 1944 in einem Konzentrationslager ermordet.
In der vergangenen Woche hängten Mitarbeiter der Technischen Betriebe Rheine (TBR) die Straßenschilder mit einer Zusatzbeschilderung für die „Geschwister-de-Beer-Straße“ auf. Eine Benennung der Straße war vorher noch nicht möglich, da der Endausbau der Straße noch nicht abgeschlossen war, heißt es in einer Mitteilung der SPD Rheine. Dies ist nun größtenteils erledigt, sodass die Schilder nun angebracht wurden.
2021 hatte die SPD-Fraktion im damaligen Kulturausschuss die Benennung nach den Schwestern de Beer beantragt. Der Rat der Stadt Rheine entschied einstimmig dafür, dass die Straße künftig „Geschwister-de-Beer-Straße“ heißen soll (unser Medienhaus berichtete). Damals begründete die SPD in ihrem Antrag zur Auswahl dieser Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zur Anne-Frank-Straße: „Anne Frank zählt zu den weltweit bekanntesten Opfern des nationalsozialistischen Massenmordes an den europäischen Juden. Das Gedenken an ihr Schicksal ist durch ihr Tagebuch, zahlreiche Sachbücher, Verfilmung oder Theaterstücke weit verbreitet. Das Schicksal von zwei Mädchen fast gleichen Alters aus Rheine ist selbst den meisten Bewohnern der Stadt Rheine nicht bekannt: jenes von Marianne und Ilse de Beer“, schreibt die SPD.
Die Schwestern Marianne (Jahrgang 1925) und Ilse (Jahrgang 1926) waren zusammen mit ihren Eltern Daniel und Margarete de Beer am 10. Dezember 1941 aus Rheine nach Riga deportiert worden. Marianne kam 1944 im Konzentrationslager Stutthof um. Ilse und ihre Mutter wurden wahrscheinlich direkt nach ihrer Ankunft in Riga im Dezember 1941 ermordet. Ilse wurde nur 15 Jahre alt.
„Gerade in unserer Zeit brauchen wir so ein Zeichen der Erinnerung und der Mahnung – gerade nach einer solchen Bundestagswahl mit zu guten Ergebnissen für eine offen rechtsextreme Partei. Nie wieder ist jetzt!“, betonte André Schaper, SPD-Ratsherr und Initiator der Benennung.
Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 26.02.2025, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG ,
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